Filterbubble
Jan’s Filterbubble Podcast
FB0243 Warum wir kein "neues 1933" erleben
0:00
Aktuelle Uhrzeit: 0:00 / Gesamtzeit: -6:54
-6:54

FB0243 Warum wir kein "neues 1933" erleben

Über historische Vergleiche

Transkript by Google

Mit historischen Parallelen muss man natürlich immer ein bisschen aufpassen. Man hört dieser Tage immer wieder mal. Dass wir ganz offensichtlich kein neues 1933 hätten und dass man die Situation heute bestimmt nicht mit 1933 vergleichen könnte. Ja und das stimmt. Natürlich kann man das nicht also zum einen weil. Solche vergleiche sowieso immer etwas schwierig sind.

Aber zum anderen. Ist dieser Vergleich eigentlich auch schon deswegen Unsinn, wenn man weiß, was eigentlich 1933 alles schon für eine Vorgeschichte hatte? Also es kann sein, wenn man schon eine parallele ziehen will, dann würde ich doch vorschlagen. Das hier sagen vielleicht haben wir ein neues 1919 oder 1920 oder so.

Das war dann. Wäre dann eine NSDAP die es noch nicht gibt. Die hieß 1919 noch DAP Das wäre? Eine NSDAP in der es noch kein Hitler gibt. Und das wäre nicht zu vergessen eine NSDAP, die wenige Jahre danach erstmal verboten wird. Könnte mir vorstellen, dass das eine etwas sinnvollere parallele ist, aber auch hier muss man sagen.

Kann man das 121? Kaum vergleichen! 1933 allerdings ist. Wirklich ein bisschen unsinnig weil 1933 geht unter anderem eine nicht besonders erfolgreiche Wahl der nsdap voraus, in der sie richtig schlecht abgeschnitten hat. Das war 1928 glaube ich.

Genau 1928. Bei der Wahl schnitt die Partei nämlich ziemlich schlecht ab. Und im Anschluss wurde an all ihre Untergliederungen die Weisung ausgegeben, dass man doch vielleicht jetzt mal vorübergehend den eventuell doch etwas abschrecken in Antisemitismus ein wenig zurückfahren sollte? In anderen Worten, man frisst Kreide.

Und in der Folge gewann die NSDAP aber immer mehr Mitglieder, also zwischen 1925 1930 entwickelte sich das von 27.000 auf 130.000. Das heißt, der Kurs hatte durchaus Erfolg. Man muss aber auch sagen, dass da ganz viel die Weltwirtschaftskrise mit zu tun hatte. Das bedeutet möglicherweise dass wir im Augenblick gut dran sind, dass wir keine Weltwirtschaftskrise haben.

Es ist aber natürlich auch nicht auszuschließen, dass sich eine solche gerade entwickelt. Wie dem auch sei, historische Parallelen sollte man wirklich immer sehr mit Vorsicht genießen. Und nein, wir haben kein neues 1933 dem 1933 mit über 40 Prozent Wahlergebnis für die NSDAP, die ihr schließlich so viel macht gegeben hatte, dass sie eine Diktatur errichten konnte.

Gegen Wahlerfolge voraus die die auch also zweimal bei den beiden vorherigen Wahlen hatte sie über 30 Prozent das eine mal. 33 das andere Mal 37 Prozent den voraus gegen eine Wahl, da hatte sie immerhin 18 Prozent. Und dem voraus gegen eine Wahl, da Lande sie unter 3%. Das heißt Das ist alles in keiner Weise in keiner Richtung mit der heutigen Situation vergleichbar.

Wir haben eine rechtsextreme Partei im Bundestag sitzen, die definitiv deutlich stärker ist als als diese unter 3%. Immer noch schwächer als diese 18 Prozent, aber auch sehr weit entfernt von diesen 37 oder auch nur 33 Prozent. Also es ist nicht zu erwarten, dass die afd bei der nächsten Bundestagswahl die absolute Mehrheit holt.

Es ist nicht auszuschließen. Dass sich verschiedene Dinge so entwickeln, dass das eventuell doch irgendwann der Fall sein könnte, ist es auch nicht auszuschließen, dass die afd irgendwann verboten wird. Sollte das der Fall sein, sind aber die Leute, die da mitgewirkt haben ja deswegen nicht aus der Welt und so wie die nsdap vor.

Vor gut 100 Jahren neu gegründet wurde. Die knapp 100 Jahren neu gegründet wurde. Kann man also das ist auch ein so ein Punkt der immer bei dieser ewigen verbotsdebatte irgendwie bisschen unter den Tisch fällt. Dass ein parteienverbot eben nicht bedeutet. Dass das ganze damit erledigt ist, sondern dann ist erstmal nur die Partei weg und die Struktur weg und natürlich das Vermögen weg und so das hat alles die nsdap auch erlebt und es hat alles nicht dazu geführt.

Dass uns eine Diktatur dieser Partei erspart geblieben ist. Vermutlich wer es heute dann illegal unter dem gleichen Namen sich noch mal neu zu gründen. Das macht alles sein. Weiß ich jetzt nicht ob der Name das entscheidende ist, aber fakt ist. Der Geist der ist aus der Flasche und der geht halt so auch erstmal nicht wieder rein und die Leute die Davon angesprochen werden.

Die werden davon angesprochen, egal ob da gerade eine Partei existiert oder nicht und es da der Nährboden da sehr fruchtbar ist und da auch ohne konkrete parteistrukturen Strukturen existieren, über die diese Leute sehr gezielt sehr gut erreicht werden können. Also? Das sind dann eben einschlägige telegram Kanäle, dass das ist diese ganze komische parallele medienwelt die lebt halt, die ist auch schon älter als die afd.

Sie ist natürlich Zeit ist die afd gibt erheblich gewachsen aber die ist ja nicht automatisch mit weg und die kann man auch nicht einfach so verbieten. Das bedeutet, jede Nachfolge Organisation hätte es durchaus nicht allzu schwer, sich in relativ kurzer Zeit wieder ähnliche Strukturen aufzubauen. Mit verboten werden wir an der Stelle nicht weiterkommen, aber.

Wie dem auch sein, nein, wir haben keinen 1933 Und ich weiß auch nicht ob wir 1920 haben, aber das wäre wahrscheinlich immer noch der treffendere Vergleich und finde das sollte man durchaus hier und da mal im Hinterkopf behalten. Bei diesen ganzen albernen historischen vergleichsdebatten