Transkript by Whisper
Erinnern wir uns mal, Elon Musk hat ein bisschen aus Versehen Twitter gekauft. Volta hat irgendwie angekündigt, dass er es kaufen würde. Dann ist er nöchtern geworden oder keine Ahnung, hat er nochmal übernacht gedacht. Wollte er das doch nicht mehr kaufen, wurde dann dazu verurteilt, dass er es jetzt aber kaufen musste, weil er ja öffentlich angekündigt hat es zu kaufen, was sich wahrscheinlich auch entsprechend auf Aktienkurse auswirkt und so weiter. Auf jeden Fall hat man hier dazu verdonnert es zu tun. Dann hat er es getan, dann hat er diverse Reformen da angestrengt. Zum Beispiel das Ganze in X umbenannt, angekündigt, dass das so ein ganz anderer Dienst werden soll, der alles mögliche kann und nicht nur Kurznachrichten veröffentlichen. Ebenfalls passiert ist, dass er da aus Freespielschmäßig unterwegs war, was aber eben in dem Fall auch bedeutet, dass da hauptsächlich rechtsextreme massiv raufgegangen sind und die Plattformen seitdem entsprechend nutzen. Ganz viele Firmen und Vereine und auch Privatleute, Journalisten, alle möglichen Flüchten da seitdem in einer Tour. Das ist alles ein bisschen schwierig mit Twitter. Geschäftlich ist auch nicht so geil dem Vernehmnach, weil natürlich dementsprechend auch Werbekunden da abwandern, aber es ist ein Netzwerk, das langsam aber sicher verschrien ist als komische rechte Propagandaschleuder. Das ist halt wozu es seitdem verkommen ist, zwangsläufig, wenn die einen da schadenweise abhauen, während die anderen schadenweise dahingehen, die vorher auf irgendwelchen Spezialnetzwerken unterwegs waren. Ja, dann ist das halt die Folge. Das ist nicht unbedingt ein Umfeld, in dem man werben will, sage ich mal so ganz wertfrei. Man kann das im Endeffekt natürlich unterschiedlich beurteilen, was er da gemacht hat, aber die Wirkung ist diese und das lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Nun ist interessant, was er dann daraus macht. Man hat ein bisschen den Eindruck, dass er Folgen ist daraus macht. Er versucht jetzt mehr und mehr sich in Politik einzumischen. Wir hatten den Fall vor einigen Tagen, da hat er einen Kommentar geschrieben, den die Welt veröffentlicht hatte, wo er im Endeffekt sagt, wir sollen mal alle schön AfD wählen. Das war der Inhalt des ansonsten doch relativ profanen Kommentars. Inhaltlich hatte er einfach nur so ein paar lowhanging Fluts abgefriestückt und hat ein paar Probleme aufgezählt, die Deutschland hätte. Das sind keine weltbewegend großartigen News gewesen, sondern er hat einfach nur Dinge gesagt, die jeder weiß. Die werden im Übrigen auch in sämtlichen Wahlprogrammen durchaus behandelt, nicht bloß in dem der AfD. Die Frage ist, kennt Herr Maske andere Wahlprogramme, hat er sich damit überhaupt beschäftigt oder ist es einfach nur dem angeblich stetigen Austausch zwischen ihm und der AfD-Führung geschuldet, dass die einzige Lösung, die ihm eingefallen ist, zu sagen, Mensch, wählt man AfD. Also, will heißen, so richtig ernst nehmen muss man an der Stelle nicht, was er von sich gibt. Die Sache ist nur, er hat es eben öffentlich gesagt, er hat es nicht irgendwo gesagt, er ist in einer namhaften deutschen Zeitung gesagt, die das auch veröffentlicht hat, nicht unwidersprochen. Ich finde es auch okay, dass eine Zeitung so was macht. Man muss sich als Zeitung zwar fragen, warum will ich das eigentlich, dass sich die mir eine Bühne gebe. Das hätte man jetzt so nicht machen müssen, aber für mich ist es okay, dass man es macht. Auch das hat mit Meinungsfreiheit zu tun. Ich hätte allerdings zugrunde gelegt, dass da auch so was wie eine sinnvolle Meinung darüber kommt, in dem Sinne, dass man das mit irgendeinem Gewinn lesen kann. Und das ist da leider nicht der Fall, weil wie sagt, das war eine Ansammlung von Punkten, die wirklich jeder kennt, die die ganze Zeit in Deutschland in Diskussion, der war nichts neu dran. Und sein Ratschlag ist so ein bisschen, ja okay, also du kannst auch zwei, drei andere Parteien mit der gleichen Begründung wählen, wenn du der Meinung bist, dass die diese Probleme lösen. Das ist jetzt Herr Maske nicht, aber das hätte den gleichen Sinnhaftigkeitsgehalt. Aber das ist vielleicht was Masks neue Idee ist, was er mit Twitter vorhat, dass er seine Macht, die er, die ist halt da, seine Medienmacht, die er eben unter anderem daraus bezieht, nicht nur daraus, dass er wirklich prominent und schillernd und ein Hans-Dampf in allen Gassen ist, medial, das muss man ihm lassen, sondern dadurch, dass ihm Twitter gehört und er da effektiv mitmachen kann, was er will. Also er kann auch einfach da Leute kenzeln und censieren und dem von dem nach tut er das durchaus auch mal. Also so viel zum Thema Free Speech, das ist natürlich ein Stück weit Bullshit, weil er seine Macht dort tatsächlich auch mal ausnutzt, zumindest was man so hört. Jetzt ist aber heute noch was anderes passiert, passiert ist eigentlich gar nichts, sondern es gab mal wieder eine Maske äußerung und zwar fordert er jetzt, dass Nigel Farage zurücktreten soll von seinem Parteiamt bei seiner, ja, war ja mal diese, diese Brexit-Spitzenbewegung. Und das ist jetzt interessant, weil ohne dass ich da jetzt inhaltlich zu tief reingehen will oder das auch nur könnte, aber das ist ja dann doch eine Bewegung, die inhaltlich dieser ganzen, dieser ganzen Mask-Mischpoke näher steht, als vielleicht andere Parteien als die AfD in Deutschland beispielsweise, ja, also würde jetzt ja sicherlich nicht hingehen und man kann ihm alles zutrauen, aber das wäre jetzt nicht so sehr sein Thema, dass er sagt, Scholz soll mal zurücktreten von seiner Kanzlerkandidatur oder jemandem anders den Vortritt lassen, weil es irgendwie besser wäre. Das sagt er nicht, sondern er mischt sich jetzt tatsächlich in die Belange einer Partei ein, die zumindest maßlich ihm inhaltlich doch nahesteht. Und das bedeutet, ja, dass er wirklich macht ausübt in seiner Peer-Group sozusagen. Also in seiner, innerhalb seiner Blase. Das ist interessant, dass, sag mir, das ist ihm also nicht nur darum geht, dass er einfach nur wagen in eine bestimmte Form von politischen Gruppen, von politischen Strömungen zu promoten, sondern er nimmt auch aktiven Einfluss auf diese. Und da kann einem ein Netzwerk wie Twitter natürlich gut bei helfen, insbesondere wenn man der Eigentümer ist und insbesondere, wenn da die Nigel Farages und diese ganze Bubble, wenn das ihr Hauptnetzwerk langsam aber sicher wird und kann auch sein, dass solche Aktionen so ein bisschen dazu beitragen können, dass die sich da ihm zu Hause füllen, weil sie sagen, guck mal, der ist einer von uns, geht esermaßen, dem ist sogar wichtig, wenn wir hier als Chef haben. Wie gesagt, inhaltlich, was da jetzt genau hintersteckt, das kann und will ich so im Detail gar nicht beurteilen. Es ist nur interessant, dass er sich in dieser Form einmischt und er mischt sich eben ein, wie er sich immer einmischt, indem er Dinge verlautbart, das vorzugsweise über Twitter. Ja, und die Medien verbreiten es lustig weiter und promoten damit wiederum Herrn Maske. Auch die Medien natürlich, die inhaltliche Probleme mit ihm haben. Es ist sehr interessant, wie das funktioniert und dass das so funktioniert. Das sollte man vielleicht hier und da im Hinterkopf haben, wenn man Artikel über Maske liest, es ist einfach egal aus welcher Ecke sie kommen, sie kommen aus allen Ecken. Sehr spannendes Phänomen, aber spannend eben auch, dass er sich nun mehr und mehr einmischt, auch in die Belange seiner Gruppierung, die ihm politisch nahestehen. Das habe ich hier festgestellt und sagt mir, dass er eben mehr will, als einfach nur Vage die Welt in bestimmte Richtungen zu drücken, sondern er will schon auch diese Richtung mitbestimmen. Und wenn der erste Teil davon noch nicht gruselig genug ist, dann sollte einem der zweite Teil davon durchaus zu denken gehen. Danke.